Einst war die Bibliothek vom Stift Sankt Paul im Besitz einer Gutenberg-Bibel. Es war der kostbarste Besitz, denn sie war eine der berühmten 14 Exemplare der 42-zeilig gesetzten Bibel von Johannes Gutenberg. Der Erfinder des Buchdrucks mit Metall-Lettern druckte diese Ausgabe 1456.
Nachdem der Abt des Klosters Sankt Blasien im Schwarzwald das Exemplar erworben hatte, zog die Gutenberg-Bibel mit den Mönchen zu Beginn des 19. Jahrhunderts von St. Blasien um nach Sankt Paul.
Doch es kamen schlechte Zeiten. Im Jahr 1932 musste das Stift Sankt Paul dringend nötig renoviert werden, allerdings fehlten die finanziellen Mittel. Man entschied, die Gutenberg-Bibel zu veräußern, um die notwendigen Reparaturarbeiten durchführen zu können.
So kam der Stolz des Stifts Sankt Paul, die Gutenberg-Bibel, nach Washington, denn die Mönche hatten die Bibel den Vereinigten Staaten von Amerika verkauft. Die Gutenberg-Bibel fand ihr neues Zuhause in der Bibliothek des Washingtoner Capitols.
Die Gutenberg-Bibel von Sankt Paul erfüllt noch eine sehr wichtige Aufgabe, auf ihr leisten die amerikanischen Präsidenten ihren Amtseid.
Foto: Markus Lenk
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