Das schöne Sankt Andrä gehört zum Bezirk Wolfsberg im Unteren Lavanttal und liegt auf einem etwa dreißig Meter hohen Hügel. Das Westende der Stadt grenzt an die Saualpe, im Osten an die Koralpe. Zwischen den beiden Bergmassiven breitet sich eine große Talsohle aus, in der der Stadtkern von Sankt Andrä liegt.
Die geologischen Zonen des Gemeindegebietes St. Andrä sind unterschiedlich. Findet man an den Hängen der Koralpe und Saualpe Gneis, liegt im Talboden vor allen Dingen Schotter und Molasse. Glimmerschiefer und Quarz-Phyllite liegen eher auf der Saualpenseite, dafür gibt es den Marmor auf der Koralpe. Auf dem nahe liegenden Dachberg mit seinen 522 Metern Höhe stößt man auf reiche Lehmvorkommen, die bereits im Mittelalter abgebaut wurden.
Sankt Andrä ist einer der ältesten Orte Kärntens. Die Kirche von St. Andrä wurde vermutlich schon unter Bischof Modestus im 8. Jahrhundert gegründet. Die Bischöfe von Lavant residierten hier von 1228 bis 1859. Ihr Bistum wurde zwar zum einen Teil nach Gurk und zum anderen Teil nach Marburg in Krain verlegt, doch tat dies nichts zu Sache.
In St. Andrä stehen zwei beeindruckende Kirchen, die einstige Domkirche St. Michael, eine Basilika in gotischem Baustil, und die Wallfahrtskirche Maria Loretto, ein barockes Gotteshaus mit Doppelturm.
Der Spanheimer Graf Engelbert I. gründete 1091 an der Mündung des Baches Granitz in die Lavant ein Benediktinerkloster, St. Paul. Dazu baute er die Burg Lavant, die schon auf römisch-keltischen Fundamenten errichtet wurde, um. Die ersten Mönche dieses Benediktinerklosters, die dort lebten, kamen aus dem Reformkloster Hirsau im Schwarzwald.
Später galt das Kloster als Mittelpunkt der Zivilisation im Lavanttal, weil dort Lesen und Schreiben, Geistes- und Naturwissenschaften und Sprachen wie Griechisch und Latein gelehrt wurden. Menschen aus der Umgegend fanden hier Arbeit als Bauern und Handwerker.
1782 wurde das Kloster von Joseph II. aufgelöst, doch schon 1809 wurde es von Mönchen aus St. Blasien im Schwarzwald wieder besiedelt. Sie brachten auch fast alle der im Westflügel zu besichtigenden Schatzgüter mit. In der mit etwa 50.000 Büchern bestückten Bibliothek befindet sich auch das älteste Buch Österreichs aus dem 5. Jahrhundert.
Neben Besichtigungstouren der kulturellen und historischen Schätze in Sankt Andrä werden auch zahlreiche Sportarten für die Besucher angeboten.
Foto: gemeinfrei
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